Viele Frauen, die ich mit Massagen durch die Schwangerschaft begleite, leiden unter Rückenschmerzen. Damit ich diese Frauen auch nach der Geburt ihres Kindes optimal weiter betreuen kann, habe ich bei Isabelle Philipp-Equey (ClauWi Trageschule Österreich) die Ausbildung zur Trageberaterin gemacht .
Selbst habe ich meine Kinder nicht sehr lange getragen, weil ich schon bald mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Die Babys auf den Rücken zu packen, traute ich mich nicht. Ich hatte eine Tragehilfe gekauft, ohne mich vorher genauer zu informieren und dachte mir, Tragehilfen sind alle ähnlich. UND - ich habe mir keine Hilfe geholt.
Ich möchte Eltern das Tragen ermöglichen bzw. erleichtern. Mit der richtigen Auswahl einer passenden Bindeweise bzw. Tragehilfe zum richtigen Zeitpunkt. Helfen, Fehlkäufe zu vermeiden. Bewusstsein schaffen, dass eine Babytrage nicht nur „hip“ und wunderschön sein muss, sondern den Bedürfnissen von Mutter und Kind entsprechen. Nicht jede Trage bzw. Bindeweise passt für jedes Elternteil und ebenso wenig für jedes Kind.
Ich möchte die Frauen möglichst schon VOR der Geburt über die wichtigsten Eckpfeiler informieren. Sie mit meiner Tragepuppe ausprobieren lassen, was angenehm ist und was zu ihnen passen könnte. Mit einer so frühen Information kann ich dabei helfen, Fehlkäufe zu vermeiden, die dann zwar wunderschön aber leider unbenützt zu Hause liegen. Und wenn das Baby erst einmal da ist, findet man häufig nicht die Zeit, sich in Ruhe beraten zu lassen.
Jede Beratung ist individuell. Wir klären schon vorab, was dein Anliegen ist: Möchtest du einen groben Überblick über verschiedene Bindeweisen und Tragehilfen? Hast du schon ein bestimmtes Produkt zu Hause, mit dem du Hilfe benötigst? Möchtest du unterschiedliche Systeme ausprobieren, am besten mit Puppe, um zu entscheiden, womit es dir gut geht?
Zu Beginn der Beratung klären wir dein Ziel und dann zeige ich dir eine, höchstens zwei Bindeweisen, die wir dann gemeinsam mit der Puppe üben ODER ich zeige dir unterschiedliche Tragehilfen, welche du anprobieren kannst. Die für dich bequemste passen wir dann genau auf deine Bedürfnisse an. Ich erkläre dir, worauf es ankommt, dass das Baby sicher und bequem getragen wird und dass es dir dabei gut geht. Wir finden die passende Tragemöglichkeit für deinen Rücken.
Du bringst entweder schon vorhandene Tücher oder Tragen mit, die wir nach Möglichkeit an dich anpassen ODER du probierst dich durch mein Sortiment. Leider sind „vererbte“ Stücke nicht immer die, die auch zu dir passen. Dies findest du aber am besten heraus, indem du dir auch Alternativen ansiehst.
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Es gibt viele Meinungen zum Thema Tragen. Viele glauben immer noch, man würde ein Kind verwöhnen und man könne ein Kind gar nicht mehr ablegen, wenn man es ständig trägt.
Aber dass Babys getragen werden, WEIL sie sich nicht ablegen lassen und das vielleicht sogar NORMAL ist – daran denken viele nicht. Es gibt sie, die Babys, die man stundenlang ins Bett legen kann und die trotzdem zufrieden sind. Die Norm ist das aber nicht. Früher war es normal, Kinder zu tragen und im eigenen Bett zu haben. Erst die Industrialisierung brachte Kinderwägen und Kinderzimmer. Und während der traurigen Jahre unserer Geschichte wurden Babys absichtlich „abgehärtet“, um später besser im System zu funktionieren und nicht zu „verweichlichen“.
Folgende 2 Theorien zum Thema finde ich interessant:
Die Theorie des Steinzeitbabys sagt, dass Babys in ihren basalen Bedürfnissen und Funktionen an die Umweltsituation der Steinzeit angepasst sind. Eine stille Umgebung abseits der Artgenossen stellte eine akute Gefahr dar. Nur Babys in unmittelbarer Nähe zu ihren Eltern waren vor Umwelteinflüssen geschützt und wurden nicht vergessen. Dies würde Folgendes erklären:
Babys, die sich nicht ablegen lassen.
Babys, die nicht in stiller Umgebung schlafen.
Babys, die immer geschaukelt werden wollen und nur in Bewegung einschlafen.
Der Verhaltensbiologe B. Hassenstein prägte den Begriff des Traglings: Er konnte den Primaten weder den Nesthockern noch den Nestflüchtern zuordnen. Als Tragling wird bei Säugetieren ein Jungtier bezeichnet, welches – als arttypisches Verhalten – meist von der Mutter regelmäßig umhergetragen wird. Passive Traglinge reifen nach kurzer Schwangerschaft blind und nackt im Beutel der Mutter nach. Aktive Traglinge werden mit funktionsfähigen Sinnesorganen geboren und halten sich durch den Klammer-Reflex an Händen und Füßen selbstständig am Fell der Mutter fest.
Ein Sonderfall des Traglings ist der menschliche Säugling: Er wird nach langer Schwangerschaft zwar mit voll entwickelten Augen und Ohren geboren, Greif- und Mororeflex sind noch vorhanden, ihm fehlt aber die Kraft, sich an der (unbehaarten) Mutter festzuhalten. Allerdings kann sich der Säugling mit Hilfe der Mutter auf Hüfthöhe mit den Beinen „festklammern“ (Anhock-Spreiz-Haltung). Das typische Merkmal des Traglings ist die fehlende Toleranz, alleine gelassen zu werden.
(Bernhard Hassenstein: Tierjunges und Menschenkind im Blick der vergleichnenden Verhaltensforschung)
Durch das sichere Tragen eines Säuglings ist viel leichter möglich, zeitnah auf seine Bedürfnisse einzugehen.Tragen stillt das Grundbedürfnis nach Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Die Bezugsperson merkt auch viel früher, wenn das Baby hungrig wird oder gewickelt werden muss und nicht erst, wenn es weint.
Die Bezugsperson ist DA.
Und genau dieses rasche Eingehen auf Bedürfnisse stärkt die Bindung zur Bezugsperson. Es entsteht Urvertrauen. Tragen ist ein Teil davon
Ja! Vorausgesetzt, folgende Punkte werden beachtet:
Mein Beratungssortiment enthält alle wichtigen Arten von Tragehilfen unterschiedlicher Hersteller. Ich erweitere mein Sortiment ständig und erkläre die Vorteile der unterschiedlichsten Systeme, mache aber auch auf Nachteile aufmerksam. Ziel soll es sein, eine möglichst bequeme Tragehilfe zu finden, welche auch entwicklungsgerecht für dein Kind ist.
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